An den Finanzmärkten zeichnet sich ein Paradigmenwechsel ab. Im Jahr 2019 erklärte der weltweit größte Staatsfonds, Investitionen in fossile Brennstoffe in Höhe von 13 Milliarden USD zu veräußern. Im Jahr 2020 kündigte dann der weltweit größte Vermögensverwalter an, Nachhaltigkeit als neuen Standard für Investitionen zu etablieren.
"Ich denke, wir stehen kurz vor einer grundlegenden Umgestaltung des Finanzwesens. […] Unternehmen, Investoren und Regierungen müssen sich auf eine signifikante Neuverteilung von Kapital vorbereiten." - Larry Fink, Vorsitzender und CEO von BlackRock, 2020.
ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) gewinnen verstärkt an Bedeutung für die Entscheidungen von Anleger*innen. Nachhaltige Finanzkonzepte werden auch in der Führungsebene von Unternehmen zu einem immer relevanteren Thema. Gleichzeitig wächst der Umfang an philanthropischen Spenden. Dieser Wandel der Finanzwelt muss genutzt werden, um die Finanzierungsbedarfe für soziale, gesellschaftspolitische und ökologische Herausforderungen zu decken.
Laut einer Schätzung der Vereinten Nationen besteht allein für Länder des Globalen Südens eine jährliche Finanzierungslücke in Höhe von 2,5 Billionen USD zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Die Europäische Kommission geht darüber hinaus von einer "grünen Investitionslücke" in Höhe von 260 Milliarden EUR aus, um die Treibhausgasemissionen bis 2030 gegenüber 1990 um 40% zu senken.